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Autor(in): Matzat, Uwe
Institution: Eindhoven University of Technology

E-Mail: u.matzat@tm.tue.nl

Session 9: Online-Groups: Structures, Interaction & Effects / Online-Gruppen: Strukturen, Interaktion, & Effekte
Beitragsgsart: Vortrag

Title English: The Quality of Information in Knowledge Exchanging Online Groups: A higher User Satisfaction with Online Discussions via Offline Social Networks?
Abstract English:
Online Groups have a large potential for the exchange of information among knowledge workers, such as researchers or employees in companies of the information age. However, for a successful exchange of knowledge a number of problems have to be overcome. First, members have to be willing to contribute to the group discussion by sending a sufficiently large number of messages. Second, the information given to others has to be of sufficiently high quality. This paper analyzes under which social conditions academic online groups succeed in giving their members a higher satisfaction with the quality of the discussion. The paper distinguishes academic online groups that have a highly integrated subgroup of members who interact offline -an integrated research community- from those online groups that do not. In the first case we speak of a high degree of embeddedness of the online group in offline social networks. The claim is that a higher degree of embeddedness tends to lead to a higher satisfaction with the discussion in the online group. Different dimensions of the members' satisfaction with the online discussion are distinguished. E.g., researchers in highly embedded online groups are expected to be especially careful not to destroy their reputation by sending irrelevant information. Moreover, the higher the degree of embeddedness of the online group the more researchers are expected to be willing to invest time and effort in sending high quality information since sending valuable discussion contributions gives them more reputation in an integrated community than in a fragmented community. The paper tests these (and other) hypotheses about the effects of the social embeddedness on the members' satisfaction with the online discussion by using survey data of the communication behavior of researchers in about 50 international academic emailing lists. The results support the claim that the social embeddedness of online groups in offline social networks is important for enhancing a number of dimensions of the quality of the online discussion.

Titel Deutsch: Die Informationsqualität des Wissensaustauschs in Online-Gruppen: Eine größere Zufriedenheit der Mitglieder mit Online-Diskussionen durch soziale Offline Netzwerke?
Abstract Deutsch: Online-Gruppen können ein wertvolles Instrument zum Austausch von Wissen sein, das z. B. von Wissenschaftlern wie auch von Firmenmitarbeitern des Informationszeitalters genutzt werden kann. Damit der Austausch von Wissen während einer Online-Diskussion erfolgreich verläuft, müssen jedoch einige Probleme gelöst werden. Zum einen müssen die Mitglieder einer Online-Gruppe motiviert sein, hinreichend viele Nachrichtenbeiträge während einer Online-Diskussion zu verschicken. Zum anderen muß der Inhalt dieser Nachrichten auch von hinreichend hoher Qualität sein. Der Vortrag geht der Frage nach, unter welchen sozialen Bedingungen die Diskussion in einer wissenschaftlichen Online-Gruppe für die Mitglieder zufriedenstellender verläuft. Es wird unterschieden zwischen Online-Gruppen, die eine integrierte Teilgruppe von Mitgliedern haben, die häufig offline interagieren -eine integrierte Forschungsgemeinschaft- und solchen Online-Gruppen, die nicht über eine solche integrierte Teilgruppe verfügen. Im ersteren Fall wird von einem hohen Grad an sozialer Einbettung der Online-Gruppe in soziale offline Netzwerke gesprochen. Die Kernthese dieses Beitrages ist, daß ein hoher Grad an sozialer Einbettung einer Online-Gruppe die Zufriedenheit der Mitglieder mit der Online-Diskussion erhöht. Verschiedene Aspekte der Mitgliederzufriedenheit werden unterschieden. So wird erwartet, daß Wissenschaftler in Online-Gruppen mit einem hohen Grad an sozialer Einbettung stärker darauf achten, nur inhaltlich relevante Beiträge zu einer Diskussion zu leisten, da sie ansonsten ihre Reputation in einer integrierten Gemeinschaft beschädigen. Darüber hinaus wird erwartet, daß Wissenschaftler in Online-Gruppen mit einem hohen Grad an sozialer Einbettung stärker motiviert sind, hochwertige Diskussionsbeiträge zu liefern. Denn in solchen Gruppen kann durch wertvolle Beiträge mehr Reputation erworben werden als in fragmentierten Online-Gruppen. Das Paper testet diese (und andere) Hypothesen über die Auswirkungen der sozialen Einbettung von Online-Gruppen auf die Zufriedenheit der Mitglieder mit der Gruppendiskussion mit Hilfe von Surveydaten über das Kommunikationsverhalten von Wissenschaftlern in ca 50 internationalen e-Mailinglisten. Die Resultaten unterstützen die Behauptung, daß die soziale Einbettung von Online-Gruppen eine bedeutsame Bedingung ist, die die Zufriedenheit der Mitglieder mit Online-Diskussion hinsichtlich verschiedener Aspekte erhöht.

Autor(in): Mayer, Dieter
Institution: Mayer&Mayer Marketing Consulting

E-Mail: dmayer@e-benchmarking.de

Session 25: Quality in Online-Research / Qualität in der Online-Forschung
Beitragsgsart: Vortrag

Title English: "Critical success factors in market research projects - Best-Practice-Benchmarking"
Abstract English:

Titel Deutsch: Kritische Erfolgsfaktoren von Marktforschungsprojekten - ein Best-Practice-Benchmarking
Abstract Deutsch:
"Was Qualität ist, bestimmt allein der Kunde!" - diese Sichtweise machen wir uns zu Nutze, um die Qualität (auch) von Marktforschungsprojekten zu beleuchten. Kunden von Marktforschungsdienstleistern bewerten online die Qualität durchgeführter Projekte. Die erarbeiteten Ergebnisse werden für ein umfangreiches Best-Practice-Benchmarking genutzt.

Ziel ist es, zu erarbeiten, welches die kritischen Erfolgsfaktoren von Marktforschungsprojekten sind. Was sind die besonderen Schwachstellen? Gibt es wiederkehrende, häufige marktforschungsspezifische Probleme im Projektmanagement? Gibt es Punkte, auf die ein Kunde besonders in der Zusammenarbeit mit dem Anbieter achten muss? Welches sind die wichtigsten Entwicklungspotentiale für Anbieter von Marktforschung? Können klare Handlungsanweisungen für zukünftige Projekte abgeleitet und damit die Wettbewerbsfähigkeit der Teilnehmer gesteigert werden?

Der Vortrag wird die Zielsetzung und Methodik des Projektes darstellen und wird versuchen, Antworten auf die gestellten Fragen zu geben.

Autor(in): Meier, Friedhelm
Institution: Ruhr-Universität Bochum

E-Mail: Friedhelm.Meier@Ruhr-Uni-Bochum.de

Session 16: E-Health
Beitragsgsart: Vortrag

Title English: Online Research with AQS 10i for clinical und health research in accordance with quality standards of FDA and ICH (GCP, GLP)
Abstract English: Research in clinical and health areas has been submitted for long times to quality recom-mendations of the "International Conference on Harmonization", (ICH), known as "Good Clinical Practice", (GCP), or "Good Laboratory Practice", (GLP). Particularly in clinical phar-macological research areas the quality recommendations of the "Federal Drug Administra-tion" are fulfilled and will be proved by detailed Inspection of research documentations and Audits. These quality standards are not usual for social and other research areas.
IT-Systems which will document and automate the research process have also to be submit-ted to such quality standards. This particularly applies to the new online research technolo-gies, which support ubiquitous available acquisition and distribution of data and information. These IT-tools require a great deal of quality management, if the data volumes should be trustable for analysis and reports, which decisions are based on.
Quality requirements may rise for some researches outside the clinical or health areas the impression that their research activities are restricted by quality standards. This fear might explain why themes of validity and quality of data volumes are avoided in wide areas of so-cial research, but researchers still use Excel-, Access-, or SPSS files on their private com-puters as original data volumes. The validity of these data is not proved and not documented and not auditable.
The "Active Quality and Data Management System", AQS 10i, has been proved by valida-tions and audits, e.g. in accordance with FDA standards known as Code of Federal Regula-tions (CFR 21 Part 11). AQS 10i provides for online research integrated tools for study con-ception, study execution, even with control of peripheral devices, and study analysis. AQS is based on Oracle 10g database system.

Titel Deutsch: Online-Forschung mit AQS 10i in der klinischen und Gesundheitsforschung entsprechend den Qualitätsforderungen von FDA und ICH (GCP, GLP)
Abstract Deutsch: Forschung in klinisch-medizinischen und gesundheitlichen Bereichen unterwirft sich im Ge-gensatz zu sozialwissenschaftlichen Forschungsbereichen schon seit vielen Jahren Quali-tätsanforderungen, die durch Vorgaben der "International Conference on Harmonization" (ICH) als "Good Clinical Practice" (GCP) oder auch als "Good Laboratory Practice" (GLP) ausgeführt werden oder speziell im human-pharmakologischen Forschungsbereich durch die Zulassungsanforderungen der "Federal Drug Administration" (FDA) festgelegt und auch aktiv durch Rezeption der Dokumentationen sowie Begehung und Inspektion überprüft wer-den.
Qualitätsanforderungen müssen sich auch Softwaresystem stellen, die den Forschungspro-zess dokumentieren und automatisieren wollen. Dies gilt insbesondere für die neuen online-Forschungstechnologien, die einerseits eine ubiquitäre Verfügbarkeit von Informationsres-sourcen ermöglichen, andererseits einen erhöhten Aufwand an Qualitätssicherung und Qua-litätsmanagement der gesammelten und verteilten Informationen erzwingen, sollen die zugrunde liegenden Datenmengen verlässlich und prüfbar sein, um glaubwürdige Analysen und Berichte für Entscheidungen erstellen zu können.
Qualitätssicherung in der online-Forschung kann für manche Forscher außerhalb der klini-schen und Gesundheitsbereiche den Eindruck der Beschränkung des wissenschaftlichen Handelns erzeugen. Nur so ist es erklärlich, dass das Thema der Gültigkeit und Qualitätssi-cherung von Datenkörpern in weiten Bereichen sozialwissenschaftlicher Forschung gemie-den wird und noch immer Doktoranden und Projektmitarbeiter mit Excel-, Access- oder SPSS-Dateien operieren, über deren Gültigkeits- und Qualitätsstatus sie mit zunehmendem Projektfortschritt die Übersicht einschränken.
Das "Aktive Qualitäts- und Datenmanagementsystem" AQS 10i hat sich bei Gültigkeitsprü-fungen (Validierung) nach den Forderungen de FDA, bekannt als Code of Federal Regulati-ons (CFR 21 Part 11), bereits bewährt und bietet für die online-Forschung kohärente Funkti-onen für die Studienplanung, Studiendurchführung, selbst mit Gerätesteuerung, und Stu-dienauswertung auf der Basis des Datenbanksystems Oracle 10g.

Autoren: Mesch, Gustavo S.; Talmud, Ilan
Institution: University of Haifa, Israel

E-Mail: gustavo@soc.haifa.ac.il

Session 17: Online-Offline-Relationships / Online-Offline-Beziehungen
Beitragsgsart: Vortrag

Title English: Making Friends Online: Personal Needs and Social Compensation
Abstract English: Studies exploring characteristics of individuals who have developed online relationships have typically relied on two alternative hypotheses. Some have argued that individuals involved in online relationships are also likely to be socially isolated. Social isolation might be the result of personality characteristics such as introversion, low self-esteem, and loneliness, or physical characteristics such as disabilities, which discourage the formation of face-to-face relationships. Others have argued that individuals seeking to create online relationships are driven by a dual motivation: they face social constraints and lack social support. This condition provides the Internet with a major advantage as an electronic medium, facilitating social support for those individuals who cannot mobilize it from their offline personal relationships. In this study, we attempt to investigate these claims further, by examining a representative sample of the adolescent population in Israel. The findings show that for many adolescents the Internet has become a mechanism through which they can compensate for lack of interpersonal social support in their offline relationships. More specifically, the probability of having virtual relationships increases to the extent of lack of social support and of conflict with parents.

Autor(in): Meurer, Dirk
Institution:

E-Mail: dirk.meurer@freenet.de

Session 18: E-Democracy & the Civil Society / Elektronische Demokratie & die Zivielgesellschaft
Beitragsgsart: Vortrag

Title English: Structures of Attention regarding Political Communication in the World Wide Web A Network Analysis of Political Websites
Abstract English: 1. Background and Research Question
The Internet and the www in particular constitute an "extreme case of the economy of atten-tion" (Dahinden): the enormous extent of supply (of information) in the web is confronted with an extreme shortage of demand (i.e. audience attention). Initially the open access to a me-dium that promised unlimited reachability of audience members gave rise to the hope for a greater diversity of the public sphere. These expectations soon had to be contrasted with the fact that on the level of its "structures of attention" (Rötzer) the web is not that egalitarian. Attention is not equally distributed among websites. A wide range of empirical evidence indi-cates that in the field of political communication websites of established institutions like gov-ernments, parliaments, political parties, interest groups, and above all traditional mass media are in the focus of attention, not the less organised associations of civil society. Nonetheless the available studies rarely address the problem of systematic comparison between different categories of websites referred to above regarding their position within the web's structures of attention.

2. Design and Method
The starting point for the present study can be found in the function of hyperlinks as the structuring principal of the www. On the one hand links are means of selectively navigating between different webpages and thus are guiding the attention of webusers. On the other hand links are the outcome of selective choices of web communicators. As hyperlinks in this respect are the outcome as well as the starting point of selective and attention directing processes, a reconstruction of the web's hyperlink system can be considered to be a suitable method for analysing structures of attention in the www. The study is focussing on a specific field of political web communication, namely immigration and refugee policy. By submitting relevant query terms to different search engines a sample of 387 websites was accessed. Then, drawing mainly from methods developed in information science, link data was re-trieved, first by submitting queries to the search engine "altavista" retrieving frequencies of hyperlink counts, and in a second step by using a spider that indexed hyperlinks found within the sample of websites. This procedure provided the necessary data for a detailed recon-struction of the relevant hyperlink structure.

3. Results
The composition of the sample shows the great diversity of different websites in the studied field of political communication. At the same time the analysis of hyperlink counts for different categories of websites clearly demonstrates that attention in the web is extremely focussed on the traditionally strong institutions of the political system. Besides this global structure, applying techniques of cocitation analysis as well as network analysis, peripheral networks, and local centres of focussed attention can be identified. These are mainly found in the field of social rights movements and public interest groups. A classification of websites according to topic and political attitude reveals surprisingly consistent patterns that are built into the link structure of the web. These refer to specific contexts of agenda setting and formation of opin-ion. Thereby the studied field of political web communication shows a striking similarity to the traditional public sphere with its wide range centres and its specialized peripheral arenas.

Titel Deutsch: Aufmerksamkeitsstrukturen politischer Kommunikation im World Wide Web Eine Analyse der Vernetzung politischer Webangebote
Abstract Deutsch: 1. Hintergrund und Problemstellung
Das Internet und hier nicht zuletzt das WWW stellt einen "Extremfall der Aufmerksamkeits-ökonomie" (Dahinden) dar: dem immensen Umfang des Angebotes steht eine extreme Knappheit der Nachfrage (sprich: Aufmerksamkeit) gegenüber. Weckte der offenen Zugang zu einem prinzipiell unbegrenzte Erreichbarkeit versprechenden Medium anfangs Hoffnun-gen auf eine größere Vielfalt politischer Öffentlichkeit, so standen diese Erwartungen bald in Kontrast zu der Einsicht, dass sich das Web auf der Ebene seiner "Aufmerksamkeitsstruktu-ren" (Rötzer) keinesfalls so egalitär präsentiert. Aufmerksamkeit ist im Web "nicht nach dem Gießkannenprinzip gleichverteilt" (Neuberger). Eine Fülle empirischer Ergebnisse weist dar-auf hin, dass es im Bereich politischer Kommunikation abermals etablierte Akteure wie Re-gierungen, Parlamente, Parteien, Interessenverbände und vor allem die traditionellen Mas-senmedien sind, die mit ihren Webangeboten im Fokus der Aufmerksamkeit stehen, nicht jedoch die schwächer organisierten Akteure des zivilgesellschaftlichen Spektrums. Gleich-wohl erlauben bisherige Untersuchungen selten systematische Vergleiche hinsichtlich der Positionierung der erwähnten Anbietergruppen in der Aufmerksamkeitsstruktur des Web.

2. Konzeption und Methode
Ansatzpunkt für die vorliegende Studie ist die Funktion von Hyperlinks als zentrales Struktur-prinzip des WWW. Indem Links als Instrumente zur Navigation, also Selektion im Web einer-seits Aufmerksamkeitsprozesse auf Nutzerseite anleiten, andererseits Ausdruck von Selekti-onsentscheidungen auf Anbieterseite sind, erscheint eine Rekonstruktion des webinternen Verweissystems als geeignete Methode zur Analyse der Aufmerksamkeitsstrukturen des WWW. Die Studie konzentriert sich dabei auf einen spezifischen Bereich politischer Web-kommunikation, nämlich das Feld der Einwanderungs- und Flüchtlingspolitik. Mittels einer Stichwortsuche in verschiedenen Suchmaschinen wurde eine Stichprobe von 387 Webange-boten gezogen. Anknüpfend an vorwiegend im informationswissenschaftlichen Bereich ent-standene Arbeiten zur Hyperlinkanalyse, wurde die Verlinkung dieser Webangebote erho-ben. Dies geschah einerseits durch das Abfragen der Suchmaschine "Altavista", andererseits durch den Einsatz eines eigenen Spiders, der Hyperlinks innerhalb der zu untersuchenden Angebote indexierte. Die Vorgehensweise erlaubte eine detaillierte Rekonstruktion der auf die untersuchten Angebote bezogenen Vernetzungsstruktur.

3. Ergebnisse
Anhand der Zusammensetzung der Stichprobe lässt sich zunächst die Vielfalt des Angebots-spektrums verdeutlichen. Gleichzeitig bestätigt der Blick auf die Häufigkeit der Verlinkung verschiedener Angebotsgruppen, wie sehr Aufmerksamkeit im Web auf die traditionell im Fokus stehenden Akteure des politischen Systems konzentriert ist. Neben dieser Global-struktur lassen sich jedoch, mittels der Techniken der Kozitationsanalyse ebenso wie durch netzwerkanalytische Verfahren, periphere Netzwerke und lokale Zentren der Aufmerksam-keitsfokussierung rekonstruieren, die sich insbesondere im zivilgesellschaftlichen Bereich sozialer Bewegungen entfalten. Eine Klassifizierung der Angebote nach thematischem Be-zug und politischem Spektrum zeigt erstaunlich konsistente Muster, die der Verweisstruktur des Web eingeschrieben sind, und die auf spezifische Kontexte der Aufmerksamkeitsgene-rierung, Thematisierung und Meinungsbildung verweisen. Damit erscheint der untersuchte Bereich politischer Webkommunikation im Wesentlichen als ein getreues Abbild herkömmli-cher Öffentlichkeit mit ihren reichweitenstarken Zentren und peripheren Spezialarenen.

Autor(in): Meyer, Herbert A.
Institution: Humboldt-Universität zu Berlin

E-Mail: meyer@artop.de

Session 6: Usability
Beitragsgsart: Vortrag

Title English: Experimental Studies on the Usability of Open Source Web Applications
Abstract English:Developers of Free Software/Open Source Software (F/OSS) are mostly intrinsically motivated. Some the manifold incentives for their activity are the solution of own software problems, pleasure in programming, self-determined learning, maturation of programming skills, idealism, peer repute and the coin of prestige. Supported by the culture of sharing software and knowledge and by innovative software development methodologies a rich pool of software has been built up. In this regard, the different incentives and the loosely-knit online communities have caused a redundancy, which is indicated by numerous applications with similar functionality. It is difficult for users without expert knowledge to effectively utilize relevant data. Conventional criteria for choice such as manufacturers, price or market penetration are barely available. In addition F/OSS development is inclined to promote power over simplicity because the incentives work better for improvement of functionality than usability. However, neglecting the usability concept seems inappropriate if applications are aimed predominantly at the average user. With comparable functionality and effectiveness the two other constituent parts of the usability concept, efficiency and satisfaction, are manifest criteria for choice. The present work describes experimental studies conducted to compare alternative software products regarding efficiency and satisfaction. Tested are eleven products of four classes of F/OSS Web applications (discussion boards, link farms, picture galleries, and wiki systems). The product alternatives within a class are defined as independent variables. As dependent variables serve processing time required for task completion and subjective software evaluations. The evaluations refer to the seven ergonomic principles of the international standard ISO 9241/10 which were implemented over a server-based version of the questionnaire ErgoNorm (DATech). The completely automated test sequence runs in an intranet environment and is locally secured by a test manager. On basis of the obtained quantitative results the use of five products can be recommended. For the further products no recommendation is expressed. It will be shown whether a qualitative analysis of the questionnaire suggests concrete reference points for the improvement of the products. Finally, it is discussed which production steps are to be carried out to expand the procedure towards remote usability testing of F/OSS Web applications.

Titel Deutsch: Experimentelle Untersuchungen zur Gebrauchstauglichkeit von Web-Applikationen auf Open-Source-Basis
Abstract Deutsch: Freie Software/Open-Source-Software (F/OSS) wird zumeist intrinsisch motiviert entwickelt. Die Lösung eigener Software-Probleme, Freude am Programmieren, selbstbestimmtes Lernen, Verbesserung der Programmierfähigkeiten, persönliche Überzeugung und Idealismus und/oder Annerkennung bei anderen Entwicklern sind einige von vielen Tätigkeitsanreizen. In der gewachsenen Kultur des Teilens und unterstützt durch innovative Produktionsverfahren hat sich ein reichhaltiger Bestand an Software-Lösungen gebildet. Dabei bedingen die unterschiedlichen Tätigkeitsanreize und die lose Kopplung der Community-Mitglieder zwangsläufig eine Redundanz, die sich darin zeigt, dass eine Vielzahl von Applikationen mit ähnlicher Funktionalität entwickelt wird. Für Neueinsteiger ist die Orientierung unter den vielen frei verfügbaren Produkten schwierig, da herkömmliche Auswahlkriterien wie Hersteller, Preis oder Marktdurchdringung nur eingeschränkt greifen. Hinzu kommt, dass Belohnungen bei der Produktion von F/OSS insbesondere auf die Verbesserung der Funktionalität wirken und der Grundsatz "power over simplicity" herrscht. In diesem Zusammenhang wird das Gebrauchstauglichkeits-Konzept in aller Regel ausgeblendet oder anderen Überlegungen untergeordnet. Wenn jedoch Anwendungen, insbesondere im Client-Bereich, auf breite Nutzerschichten zielen, ist eine Vernachlässigung des Gebrauchstauglichkeits-Konzepts nicht angemessen. Im Gegenteil, bei vergleichbarer Funktionalität und Effektivität werden die beiden anderen Gebrauchstauglichkeits-Subkonstrukte Effizienz und Benutzungszufriedenstellung zu einem ernsthaften Auswahlkriterium. In diesem Beitrag werden experimentelle Untersuchungen zur software-ergonomischen Evaluierung von Web-Applikationen auf Open-Source-Basis vorgestellt, die Vergleiche zwischen alternativen Softwareprodukten möglich machen sollen. Untersuchungsgegenstand sind insgesamt elf Produkte aus vier Klassen von Web-Applikationen (Diskussionsforen, Linkverzeichnisse, Photoalben und Wiki-Systeme). Die Produktalternativen innerhalb einer Klasse werden als unabhängige Variable definiert, als abhängige Variablen dienen die Bearbeitungszeiten vorgegebener Prüfaufgaben und subjektive Software-Bewertungen nach erfolgter Aufgabenbearbeitung. Die Bewertungen beziehen sich auf die sieben Gestaltungsgrundsätze der internationalen Norm ISO 9241/10 und werden über eine serverbasierte Version des Benutzerfragebogens ErgoNorm (28 Items; DATech) erhoben. Der vollständig automatisierte Versuchsablauf, der durch einen Versuchsleiter vor Ort abgesichert wird, zeichnet sich durch eine hohe Verfahrensökonomie aus. Auf Grundlage der erzielten quantitativen Ergebnisse kann der Einsatz von insgesamt fünf Softwareprodukten empfohlen werden. Für die weiteren Produkte wird keine Handlungsempfehlung ausgesprochen. Es wird diskutiert, ob die über den Benutzerfragebogen qualitativ erfassten Nutzungsprobleme konkrete Anhaltspunkte für die Verbesserung der Softwareprodukte bieten. Abschließend wird erörtert, welche Arbeitsschritte zum Ausbau des bislang im Intranet durchgeführten Verfahrens zu einem "remote usability testing" von F/OSS zu leisten sind.

Autor(in): Mühlenfeld, Hans-Ullrich
Institution: Universität Bremen

E-Mail: muehlenfeld@uni-bremen.de

Session 1: Method Effects / Methodeneffekte
Beitragsgsart: Vortrag

Title English: The impact on interviewee behavior caused by audiovisual online-communication answering sensitive questions.
Abstract English: Research findings show that sensitive questions and especially questions about sexual behaviour provoke a) the tendency to give a socially desirable answer and b) variances between more or less anonymous interview modes. The paper investigates the tendency to give socially desirable answers between three interview modes: a Computer Assisted Personal Interview (CAPI), a web-based questionnaire (ONLINE) and an innovative method called Internet Assited Personal Interview (IAPI), using a desktop video conference system to facilitate communication between the interviewer and the interviewee. All three methods differ in anonymity, whereas the CAPI is the the least anonymous interview situation and the ONLINE most anonymous. Consequently, the interviewee's reaction to highly sensitive questions, e.g. questions about sexual behaviour, should differ.
An experimental study was performed in may 2003 in order to investigate this thesis. 90 psychology students of the University of Bremen (75 female, 15 male) were randomly assigned to one of the methods. Decisive socio-demographic parameters did not differ significantly between the groups and all participants were asked the same questions, which means that the internal validity of the experiment was given. Consequently, differences of the results can be seen as an impact of the methode. In order to get an even more intense contrast extremely sensitive items, e.g. questions about sexual behavior or drug use, were used. Additionally, social desirability scales (the SES-17 from Stöber 1999 and the German version of the BIDR from Musch, Brockhaus and Bröder 2002) were applied.
Results show very little differences and not all items are in compliance with the assumptions of the study. This might be provoked through the homogeneity of the population and of another, more interesting aspect. All the interviewees seemed to be very honest. And it also seemed that sometimes the conversational coercions posed by the presence of an interviewee overrided the anonymity aspect. Which means, that the more anonymous settings, like the web-based questionnaire or the IAPI invited more interviewees to 'hide' the truth than to report it, since there was nobody they actually (vs. virtually) were obliged to be honest to.

Titel Deutsch: Der Einfluss auf das Antwortverhalten bei heiklen Fragen durch audiovisuelle Online-Kommunikation
Abstract Deutsch: Untersuchungen haben gezeigt, dass das Fragen von sogenannten 'peinlichen' oder 'unangenehmen' Fragen innerhalb von Befragungen die Versuchspersonen veranlassen, a) sozial erwünscht zu antworten und b) Unterschiede zwischen dem Antwortverhalten besteht, je anonymer das Interviewsetting ist. Der Vortrag stellt den Vergleich von drei Befragungsmethoden in Bezug auf deren Einfluss auf die Tendenz, sozial erwünscht zu antworten, dar. Dabei werden drei Methoden, CAPI, ONLINE (web-basierter Fragebogen) und IAPI (Internet Assisted Personal Interview) verglichen. Beim IAPI handelt es sich um eine innovative Online-Befragungsmethode, bei der zur Herstellung der Kommunikationssituation ein Desktop-Videokonferenzsystem eingesetzt wird, so dass der Interviewer und der Interviewte sich in Echtzeit sehen und hören können. Die drei Methoden unterscheiden sich in ihrem Grad an Anonymität, weshalb davon auszugehen ist, dass sich das Antwortverhalten, induziert durch die unterschiedlichen Methoden, unterscheidet.
Um den Einfluss der Methode, insb. des noch nicht etablierten IAPI zu analysieren, wurde im Mai 2003 an der Universität Bremen ein Experiment mit insgesamt 90 Psychologiestudierenden durchgeführt. (75 weiblich), 15 männlich). Die Versuchspersonen, die sich in Bezug auf einschlägige soziodemografische Merkmale nicht unterschieden, wurden randomisiert auf die drei Methoden verteilt. Allen drei Befragtengruppen wurden dieselben Items präsentiert, so dass die interne Validität des Experiments gegeben ist. Folglich müssen jeweils auftretende Unterschiede durch den Einfluss der Methoden bedingt sein. Um einen möglichst großen Kontrast zu bekommen, wurden u.a. Fragen gestellt, die einen sehr hohen Grad an Peinlichkeit aufwiesen, wie z.B. Fragen zum Sexualverhalten oder Drogenkonsum. Zusätzlich wurden Sozialerwünschtheitsskalen, namentlich die SES-17 von Stöber (1999) und die deutsche Version des BIDR von Musch, Brockhaus und Brödeer (2002), mitlaufen gelassen.
Die Ergebnisse zeigen nur geringe unterschiede, was auf die Homogenität der Untersuchungspopulation zurückgeführt werden muss. Darüber hinaus sind einige der Items nicht konsistent, so dass sie zu den gestellten Annahmen passen würden. Allerdings ergab sich ein Phänomen, welches ebenfalls zu den geringen Differenzen beitrug, aber so nicht vorhersehbar war. Alle Befragten schienen sehr ehrlich zu sein. Und diese Ehrlichkeit wurde durch die Gesprächszwänge, die eine Face-to-Face Konversation mit sich bringt, noch verstärkt, so dass bei einigen sehr peinlichen Fragen die meisten Angaben in der Interviewsituation gemacht, die die geringste Anonymität aufwies. Anscheinend fällt es einfacher, die Wahrheit nicht Preis zu geben, wenn die (Ver-)Bindung schwächer ist.

Autoren: Müller, Andrea; Boos, Margarete
Institution: Universitaet Goettingen

E-Mail: amuellef@gwdg.de

Session 9: Online-Groups: Structures, Interaction & Effects / Online-Gruppen: Strukturen, Interaktion, & Effekte
Beitragsgsart: Vortrag

Title English: Knowledge exchange via discussion forums in virtual courses or only coffee klatsch?
.Abstract English: By computer-supported cooperative learning the low discussion quality of the learner is often a central problem.
On the one hand fused knowledge how to configure virtual learning environments to support knowledge exchange within a learning group are missing. On the other hand learning environments are often equipped with a minimal standard of communcication forwarding functions, like discussion forums or chats.
Also, if learner know this communication demands form other contexts, it is nessecary to enhance the exchange and cooperation in virtual learning environments by specific media competence trainings.

Instancing two media competence trainings are embodied, which influence well grounded in using computers (e-mail, forum, chat) and the motivation for training participation have on the attandence in communicative exchange within the trainings.
Thereto the course participation, the training success and the number and quality of contributions to discussion forum are systematically analysed. The main focus of the analyse is on the discussion forums, which the learner could use to exchange information and knowledge self-contained.
The data come from two computer-supported trainings of media competence lasted several weeks: one training with teaching stuff (n=17) and one training with students and tutor (n=6).

Titel Deutsch: Wissensaustausch in Diskussionsforen virtueller Seminare oder doch nur Cafeteria-Klatsch?
Abstract Deutsch: Ein zentrales Problem beim computerunterstuetzten, kooperativen Lernen ist die oftmals niedrige Qualitaet der Diskussion Lernender. Einerseits fehlen gesicherte Erkenntnisse darueber, wie virtuelle Lernumgebungen gestaltet werden können, die den Austausch von Wissen innerhalb von Lerngruppen foerdern. Andererseits werden Lernumgebungen meist mit einem Minimalstandard an kommunikationsfoerdernden Funktionen, wie Diskussionsforum und Chat, ausgestattet.
Auch wenn Lernende diese Kommunikationsanforderungen aus anderen Kontexten kennen, ist es doch notwendig, den Austausch und die Kooperation in virtuellen Lernumgebungen durch gezieltes Schulen von Medienkompetenz zu fördern.

Am Beispiel von Trainings zur Foerderung von Medienkompetenz wird dargestellt, welchen Einfluss die Vorkenntnisse im Umgang mit den Medien (E-Mail, Forum, Chat) und auch die Motivation zur Teilnahme an dem Training auf die Beteiligung am kommunikativen Austausch im Rahmen des Trainings haben. Dazu werden sowohl die Seminarbeteiligung und der Trainingserfolg als auch die Anzahl und die Qualitaet der Beitraege im Diskussionsforum systematisch analysiert. Der Schwerpunkt der Analyse liegt dabei auf den Diskussionsforen, in denen die Lernenden eigenstaendig Information und Wissen austauschen konnten.
Die Daten stammen aus zwei mehrwoechigen, computergestuetzten Trainings zu Medienkompetenz: einem Training von DozentInnen (n=17) und einem Training von TutorInnen (n=6).

Autor(in): Müßig-Trapp, Peter
Institution: HIS Hochschul-Informations-System GmbH

E-Mail: muessig@his.de

Session 24: Respondent Motivation / Respondenten- Motivierung
Beitragsgsart: Vortrag

Title English: HISBUS Online-Panel: A virtual student village as an instrument for providing political advice and flash information
Abstract English: HISBUS is an online panel established by the HIS Hochschul-Informations-System on behalf of the Federal Ministry of Education and Research (BMBF). At present, the panel is made up of around 5000 students who are willing to make themselves available long term (as a rule, that means until the end of their studies) and at any time (that means also at short notice and ad hoc) for consultations and surveys. Working in cooperation with ZUMA (Zentrum für Umfragen, Methoden, Analysen), HIS developed a process which ensures the nationwide representativeness of the results which the HISBUS surveys produce. The HISBUS panel has been designed as a virtual student village. The panellists are viewed as experts in the fields of education and higher education policy and, as such, are not to be made into the object of inquisitive questions, but are rather intended to play an active role as political advisers. Importance is attached to making it clear to the members of the panel that their opinion and expertise are very important to the BMBF and that their statements will have an influence on higher education policy decision-making processes and political discussions.

After providing a brief outline of the HISBUS panel, the paper will focus on two aspects:

1. Workshop report: Presentation of interesting figures and statistics, insights and experience gained from the practical work, including
- statistics on panel mortality
- willingness to answer and non-response rates
- cost and effort involved in supporting the panel (answering inquiries/requests, newsletter, press reviews (clippings), etc.)
- open questions (willingness to answer, analysis process)
- costs.
2. Data protection: In the course of the HISBUS project, the survey will occasionally collect highly sensitive, personal data online from the panellists. This means that the survey is using a medium in which the process of guaranteeing confidentiality poses particular difficulties. In our perception, questions of data protection have often been treated somewhat carelessly in the field of online research and in some cases are nothing more than proclamatory measures. However, the protection of the panellists' privacy is also a question of survival for the panel operator: after all, were the data to be compromised, the lasting damage which this would have on the trust and confidence of the panellists would very probably lead to the death of the panel. Working in cooperation with Globalpark and DFN-Cert, HIS consequently developed and produced a special data protection concept for online surveys. The paper will present the system's principle features.Further information on the HISBUS Online Panel can be found on the following website: https://hisbus.his.de/ .

Titel Deutsch: HISBUS Online Panel: Ein virtuelles Studierendendorf als Instrument der Politikberatung und Blitzinformation
Abstract Deutsch: HISBUS ist ein von HIS Hochschul-Informations-System im Auftrag des Bundesministerium für Bildung und Forschung BMBF eingerichtetes Online-Panel mit derzeit ca. 5000 Studierenden, die bereit sind, dauerhaft (d.h. in der Regel bis zum Ende ihres Studiums) und jederzeit (d. h. auch kurzfristig und ad hoc) für Beratungen und Befragungen zur Verfügung zu stehen. In Zusammenarbeit mit ZUMA (Zentrum für Umfragen, Methoden, Analysen) wurde ein Verfahren entwickelt, das die bundesweite Repräsentativität der Ergebnisse bei HISBUS-Befragungen sicherstellt. Das HISBUS-Panel ist als ein virtuelles Studierendendorf konzipiert: Die Panelisten werden als Experten für Bildungs- und Hochschulpolitik betrachtet und sollen im Panel nicht zum Objekt neugieriger Befragungen werden, sondern eine aktive Rolle als Politikberater einnehmen. Es wird Wert darauf gelegt, den Mitgliedern des Panels deutlich zu machen, dass ihre Meinung und Expertise sehr wichtig für das BMBF ist und dass sie mit ihren Statements Einfluss nehmen auf hochschulpolitische Entscheidungsprozesse und politische Diskussionen.
Der Vortrag wird sich nach einem kurzen Überblick über das HISBUS-Panel im Schwerpunkt mit zwei Themen beschäftigen:

1. Werkstattbericht: Präsentation / Vorstellung interessanter Zahlen, Erkenntnisse und Erfahrungen aus der praktischen Arbeit, u. a.
- Zahlen zur Panelmortalität
- Antwortbereitschaft und Non-Response
- Aufwand für die Panelbetreuung (Beantwortung von Anfragen, Newsletter, Pressespiegel etc.)
- Offene Fragen (Antwortbereitschaft, Auswertungsverfahren)
- Kosten
2. Datenschutz: Im Rahmen des HISBUS-Projekts werden von den Panelisten zum Teil sehr sensible, personenbezogene Daten online erhoben. Die Erhebung erfolgt also über ein Medium, in dem die Sicherstellung von Vertraulichkeit besondere Schwierigkeiten bereitet. Fragen des Datenschutzes werden nach unserer Wahrnehmung in der Onlineforschung bislang häufig etwas nachlässig behandelt und beschränken sich gelegentlich auf proklamatorische Maßnahmen. Der Schutz der Privatsphäre der Panelisten ist aber auch eine Überlebensfrage für den Panelbetreiber: denn im Falle einer Kompromittierung der Daten würde das nachhaltig geschädigte Vertrauen der Panelisten mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Tod des Panels führen. In Zusammenarbeit mit der Fa. Globalpark und mit DFN-Cert wurde daher ein spezielles Datenschutzkonzept für Online-Befragungen entwickelt und umgesetzt. Dessen Grundzüge sollen im Vortrag vorgestellt werden.

Autor(in): Mutschke, Peter
Institution: Informationszentrum Sozialwissenschaften

E-Mail: mutschke@bonn.iz-soz.de

Session 22: Internet & Science / Internet & Wissenschaft
Beitragsgsart: Vortrag

Title English: Scientific Collaboration and the Invisible Web: Surfacing Distributed Co-Author Networks from Heterogeneous Web Datasources.
Abstract English: Information on scientific collaboration, given by coauthorships, provide a broad variety of insights into the social structure of a particular community, e.g. the size and density of cooperation networks or, more importantly, the strategic position of scientists within a given community structure. Coauthorship data, on the other hand, and particularly information on collaboration networks constructed on coauthorships, are usually "hidden" in bibliographic databases in the sense that those information cannot be retrieved by standard search algorithms. This situation becomes much more dramatic in the case of the World Wide Web since most of the Web's content, particularly scientific information, is buried on dynamically generated sites provided by searchable databases. Those pages cannot be found by general web search engines (like Google), and are therefore referred to as the "invisible web". The paper presents a statistical analysis of collaboration patterns in the social sciences on the basis of the database SOLIS that is accessible via www.infoconnex.de. We then discuss how information on collaboration networks can be used to enhance searching in heterogeneous Web datasources.

Title Deutsch: Wissenschaftliche Kooperationsstrukturen im "Invisible Web": Evaluation verteilter Ko-Autoren-Netzwerke auf der Basis heterogener Web-Datenquellen
Abstract Deutsch: Informationen über wissenschaftliche Kooperationen bieten interessante Einblicke in die soziale Struktur einer scientific community, z.B. die Größe und Dichte von Kooperationsnetzwerken oder die strategische Position wissenschaftlicher Akteure in einem bestimmten Forschungsfeld. Koautorenschaften und insbesondere Kooperationsnetzwerke sind in bibliographischen Datenbanken jedoch nicht direkt recherchierbar, da herkömmliche Retrievalverfahren Dokumentgrenzen überschreitende Linkstrukturen nicht erfassen. Diese Situation ist im Falle des World Wide Web um so dramatischer als ein Großteil der über das Web verfügbaren Informationen, v.a. wissenschaftliche, nur über Seiten erreicht werden können, die aus Datenbanken dynamisch generiert werden und deshalb von den allgemeinen Internet-Suchmaschinen (wie Google) nicht gefunden werden können. Dieser Teil des Webs wird daher als "invisible web" bezeichnet.
Das Paper beschreibt Eigenschaften von Kooperationsstrukturen in scientific communities am Beispiel der Sozialwissenschaften auf der Basis der Datenbank SOLIS, die über www.infoconnex.de im Web erreichbar ist. Ausgehend von den Analyseergebnissen werden Szenarios diskutiert, die Informationen über wissenschaftliche Kooperationsnetzwerke für eine Verbesserung der Suche in heterogenen Web-Datenquellen nutzen.

Autoren: Naumann, Anja; Waniek, Jacqueline; Schaefer, Thomas; Krems, Josef
Institution:

E-Mail: anja.naumann@phil.tu-chemnitz.de

Session 2: E-Learning & E-Teaching / Elektronisches Lernen & elektronische Lehre
Beitragsgsart: Vortrag

Title English: The effect of different previous information on text comprehension and navigation in hypertext
Abstract English: Mental models play an important role in text comprehension research for they dominate text comprehension as schemas leading interpretation and expectation of text content and structure. Hence their influence on the interaction between user and hypertext should be investigated. Therefore, mental models should be purposefully induced in the readers mind. It was assumed that structural information about the construction of a hypertext will result in a cognitive map whereas conceptual information about the text content will result in a situation model. These models were supposed to enhance text comprehension and organisation of the hypertext if they can be explored prior to the reading of the text as a previous information. Seventy-eight undergraduates served as subjects. They were randomly assigned to the following three experimental conditions: Map (subjects beforehand received a map showing the linking structure of the hypertext), Summary (subjects beforehand received a brief summary of the hypertext), and No previous information. Besides the reading goal was varied: one half of the subjects was to read the hypertext exhaustively (readers) whereas one half of them was to look in it for specific information (searchers). Results showed that readers which had received the summary produced significantly more correct answers in a post comprehension test than readers who had received the map or no previous information. The searchers, however, processed and correctly answered significantly more search questions when they had previously explored the map rather than the summary or no previous information. These results argue for that previous information support organisation and comprehension of information in hypertext by means of the induction of mental models in the readers mind - structurally by means of maps in information search and conceptually by means of summaries in unspecific reading.

Title Deutsch: Der Effekt unterschiedlicher Vorabinformationen auf Wissenserwerb und Navigation in Hypertexten
Abstract Deutsch: Mentale Modelle spielen in der Textverstehensforschung eine wichtige Rolle, da sie als interpretations- und erwartungsleitende Schemata das Textverstehen dominieren. Deshalb sollte deren Einfluss auf die Interaktion des Nutzers mit Hypertexten untersucht werden. Dafür sollten mentale Modelle beim Leser gezielt induziert werden. Es wurde angenommen, dass strukturelle Informationen über den Aufbau eines Hypertextes zum Aufbau einer Cognitive Map und konzeptuelle Informationen über den Textinhalt zum Aufbau eines Situationsmodells führen. Diese mentalen Modelle sollten die Organisation bzw. das Verstehen des Hypertextes erleichtern, wenn sie noch vor der Lektüre des Textes als Vorabinformation exploriert werden können. Dazu wurden 78 Probanden den folgenden drei Bedingungen zugewiesen: Map (Probanden erhielten vorab eine Karte mit der Verknüpfungsstruktur des Hypertextes), Summary (Probanden erhielten vorab eine kurze Zusammenfassung des Hypertextes) und Keine Vorabinformation. Außerdem wurde das Leseziel variiert: eine Hälfte der Probanden sollte den Hypertext vollständig durchlesen (Leser), die andere Hälfte in ihm nach spezifischen Informationen suchen (Sucher). Die Ergebnisse zeigen, dass Leser, die vorher das Summary erhalten hatten, in einem Nachwissenstest signifikant mehr Fragen richtig beantworteten als Probanden, die die Map oder keine Vorabinformation erhalten hatten. Die Sucher hingegen konnten signifikant mehr Suchfragen bearbeiten und richtig beantworten, wenn sie vorher die Map exploriert hatten, als wenn sie das Summary oder keine Vorabinformation erhalten hatten. Die Ergebnisse sprechen dafür, dass Vorabinformationen das Verstehen und die Organisation von Informationen in Hypertexten durch die Induktion mentaler Modelle beim Leser unterstützen - strukturell durch den Einsatz von Maps bei der Informationssuche und konzeptuell durch den Einsatz von Summaries bei unspezifischem Lesen.

Autoren: Obermeier, Dirk; Bosnjak, Michael
Institution: Universität Mannheim

E-Mail: bosnjak@tnt.psychologie.uni-mannheim.de

Session 13: Online Groups & Reputation Systems: Electronic Auctions / Online Gruppen & Reputationssysteme: Elektronische Auktionen
Beitragsgsart: Vortrag

Title English: Predicting and Explaining the Use of Online-Auctions - A Comparison of Two Action-Theoretical Models
Abstract English: The literature on the willingness to bid as well as on the actual bidding behavior in online auctions is currently dominated by approaches based on the behavioral decision making paradigm. To the best of our knowledge, no serious attempts have been undertaken to explain the use of online auctions from an action-theoretical perspective. Especially two theoretical models seem most promising in this context: The Theory of Planned Behavior (Ajzen, 1985, 1991) and one of its derivatives tailored towards using new technologies, the Technology Acceptance Model (Davis, 1989). In both theories, intentions play a central role in predicting behavior. The significant difference between these models can be seen in the factors determining the intention. In the Theory of Planned Behavior, attitudes toward the behavior, perceived behavioral control, and subjective norm are assumed to influence intentions. In contrast, within the Technology Acceptance Model, the perceived usefulness of the behavior under investigation as well as the perceived ease of use are assumed to influence intentions in addition to attitudes. Both theories are in principle applicable to predict and explain the use of online-auctions, but which one is more reasonable?
Within two studies, we compared both theories in terms of their appropriateness to reproduce the observed interrelations among the postulated model components (model fit) as well as in terms of their respective predictive power. Our findings based on structural equation modeling techniques indicate, that the Technology Acceptance Model outperforms the Theory of Planned Behavior with regard to its model fit as well as its predictive validity. These results have important implications for applied areas, to-be discussed at the end of our contribution.

Titel Deutsch: Vorhersage und Erklärung des Nutzungsverhaltens bei Online-Auktionen - Ein Vergleich zweier handlungstheoretischer Modelle
Abstract Deutsch: Während in der Literatur bisher entscheidungstheoretische Modelle zur Analyse des Bietverhaltens bei Online-Auktionen dominieren, wurden kaum Versuche unternommen, die Bereitschaft zur Nutzung von Online-Auktionen sowie das tatsächliche Nutzungsmuster aus einer handlungstheoretischen Perspektive heraus zu erklären. Als theoretische Ausgangspunkte für eine handlungstheoretische Konzeptualisierung bieten sich insbesondere die Theorie des geplanten Verhaltens (Ajzen, 1985, 1991) sowie deren Derivat, das Technologie-Akzeptanz-Modell von Davis (1989) an. Im Rahmen beider Theorien spielen zuvor gebildete Intentionen eine zentrale Rolle bei der Verhaltensvorhersage. Der bedeutsamste Unterschied beider Theorien ist in der Konzeptualisierung der jeweiligen Intentionsdeterminanten zu sehen: Während im Rahmen der Theorie des geplanten Verhaltens Einstellungen, der erlebte normative Druck zur Verhaltensausführung sowie Kontrollüberzeugungen die jeweilige Verhaltensabsicht vorhersagen sollen, spielen im Technologie-Akzeptanzmodell - neben Einstellungen - auch die "wahrgenommene Nützlichkeit" der Verhaltensausführung sowie die "wahrgenommene Einfachheit" eine bedeutsame Rolle. Beide Theorien erlauben es, im Hinblick auf eine Beeinflussung des infragestehenden Verhaltens Ableitung vorzunehmen, doch welche Theorie ist für den Bereich der Nutzung von Online-Auktionen angemessener?
Im Rahmen zweier Untersuchungen haben wir untersucht, welche der beiden Theorien an die erhobenen Daten besser angepasst ist (Modell-Fit) sowie im Hinblick auf das Zielverhalten, hier der Nutzung von Online-Auktionen, prädiktiv valider ist. Anhand der Befunde aus Strukturgleichungsmodellen wird aufgezeigt werden, dass das Technologie-Akzeptanzmodell den besseren Modell-Fit liefert sowie die Bereitschaft, Online-Auktionen zu nutzen, besser vorhersagen kann. Zum Abschluss des Beitrags wird auf die anwendungsbezogenen Implikationen der Befunde eingegangen werden.

Autoren: Odag, Özen; Schreier, Margrit
Institution: International University Bremen

E-Mail: m.schreier@iu-bremen.de

Session 26: The Relevance of Online-News
Beitragsgsart: Vortrag

Title English: The third Iraq War: On the credibility of media reports
Abstract English: This contribution focuses on the credibility evaluation of media reports during the third Gulf War, concentrating on both the evaluations themselves and the reasons why media recipients consider a particular contribution to be more or less credible. In this, credibility evaluation is conceptualized as involving several perspectives and taking into consideration aspects of both media content and form. Data were collected via two types of diaries: The first type was a solicited media diary that the participants sent the researchers by e-mail. The participants were asked to record the source and the content of the respective media report as well as their evaluation of this report as credible or not and the reasons for this evaluation. The sample consisted of a selective group of colleagues from a number of different universities in Germany and Austria (N=13). The second type of diary was a selection of 15 weblogs on the internet, which comprised a credibility judgement about the war coverage in the media. The choice of weblogs did not include warblogs by professional journalists or soldiers reporting from the war area, but consisted only of lay diaries on the net. Content analysis of the first sample of solicited diary entries is complete and shows that the participants regard 40% of the media reports they refer to as credible. Concerning the remaining reports, they are mostly ambivalent. Content analysis further shows that in evaluating a media report as credible, recipients most frequently draw upon their media knowledge and on plausibility considerations. When they regard a media report as dubious, the participants also draw on their media knowledge; in addition, formal characteristics such as incompleteness also play an important part in such negative evaluations. An analogous analysis of the weblogs is being carried out; in our contribution, we will focus on the comparison between the two data sources.

Title Deutsch: Der Dritte Golfkrieg: Zur Glaubhaftigkeit der medialen Berichterstattung
Abstract Deutsch: Gegenstand des vorliegenden Beitrags ist die Beurteilung der medialen Berichterstattung während des dritten Golfkriegs im Jahr 2003 unter Gesichtspunkten der Glaubhaftigkeit. Im Mittelpunkt stehen sowohl die Beurteilungen selbst als auch die Gründe, weshalb den Rezipienten/innen ein Beitrag eher glaubhaft oder eher unglaubhaft erscheint. Die Beurteilung der Glaubhaftigkeit wird dabei als ein mehrperspektivisches Urteil unter Rückgriff auf individuelles Welt- und Medienwissen aufgefasst, bei dem sich die Rezipienten/innen sowohl an Inhalts- als auch an Form-Merkmalen der fraglichen Medienberichte orientieren. Die Datenerhebung erfolgte zum einen durch Medientagebücher, zum anderen durch eine Auswahl von Weblogs aus dem Internet. In den Medientagebüchern hielten Teilnehmer/innen die Quelle, den Inhalt des fraglichen Medienberichts, ihr (Un-)Glaubhaftigkeitsurteil sowie die Gründe für dieses Urteil fest und sandten die Informationen den Untersuchungsleitern/innen per e-mail zu. Bei dieser Stichprobe handelte es sich um eine ausgewählte Gruppe von Kollegen/innen an verschiedenen Universitäten in Deutschland und Österreich (N=13). Als Vergleichsstichprobe wurden 15 Weblogs aus dem Internet herangezogen, in denen Verfasser/innen ihre (Un-)Glaubhaftigkeitseinschätzungen zu Kriegsberichten im Rahmen eines Tagebuchs im Netz veröffentlichen. Bei den Weblogs der Wahl handelte es sich nicht um Warblogs von professionellen Journalisten oder Soldaten am Schauplatz des Kriegsgeschehens, sondern um Netztagebücher von Laien. Die inhaltsanalytische Auswertung der Medientagebücher ist bereits abgeschlossen und ergibt, dass Teilnehmer/innen etwa 40% der rezipierten Beiträge durchaus für glaubhaft halten, während sie hinsichtlich der verbleibenden Beiträge meist ambivalent sind. Weiterhin zeigt sich, dass die Rezipienten/innen sich bei ihren Glaubhaftigkeitsurteilen in erster Linie auf Medienwissen sowie Plausibilitätsüberlegungen stützen. Zwar spielt Medienwissen auch bei Unglaubhaftigkeitsurteilen durchaus eine Rolle; hier erweisen sich aber zusätzlich Formmerkmale (wie etwa Unvollständigkeit von Beiträgen) als relevant. Eine analoge inhaltsanalytische Auswertung der Weblogs wird derzeit durchgeführt. Auf den Vergleich der beiden Datenquellen werden wir in dem geplanten Beitrag genauer eingehen.

Autoren: Ollesch, Heike; Heineken, Edgar; Schulte, Frank P.
Institution: Universität Duisburg-Essen

E-Mail: heike.ollesch@uni-duisburg.de

Session 20: Method Effects / Methodeneffekte
Beitragsgsart: Vortrag

Title English: Comparison of laboratory and online experiments: A research program
Abstract English: For about 15 years research can be conducted via the world-wide-web. On the one hand methodological and economical characteristics make online-experimenting very promising for (psychological) research. On the other hand there are still doubts, whether online-experiments can meet the high standards of traditional experimental research in the laboratory.

This paper gives an outline on an extensive research program: Up to now eight replications of classical experiments in general psychology, e.g. on geometrical-optical illusions, picture-superiority-effect, mental comparisons or determinants of level of aspiration, have been created in the virtual laboratory Lab.OR. These experiments were conducted under specified conditions in different settings, among others in a classical laboratory and via the web.

The experiments were selected referring to two criteria:
- Sensitivity for effects of interaction between experimenter and participant: While face-to-face communication is central in the laboratory, there is only computer-mediated communication in online-experiments.
- Sensitivity for effects of shielding the participant from disturbances: In the laboratory disturbances are eliminated to a large extent, in online-experiments they can't be controlled by the experimenter.

This research program it is not limited to investigate whether the same effects appear in different settings: Differences in magnitude of effects and precision of measurement are also examined, which allow inferences to reliability and validity in the respective settings.

Because the same experiments conducted in an laboratory and an online-setting, differ in many ways, the causes of resemblances and differences in the results usually remain obscure. Therefore, this research program goes one essential step further: The same experiments were not only conducted in the laboratory and via the web, but in additional settings in which the options of interaction between experimenter and subject and the degree of shielding the experimental subject from disturbances were varied systematically - simulating characteristics of experiments in the laboratory respectively on the web. That way the effect of these special features can be analyzed.

Central topics, methods, selected results and further questions of this research program are presented. Implications for conducting research in the laboratory and via the web are discussed.

Title Deutsch: Online- und Labor-Experimente im Vergleich: Ein Forschungsprogramm
Abstract Deutsch: Seit Mitte der 90er Jahre wird die (psychologische) Forschung durch die Möglichkeit bereichert, Experimente im World-Wide-Web durchzuführen. Methodologischen und ökonomischen Besonderheiten, die das Online-Experimentieren vielversprechend erscheinen lassen, stehen Zweifel gegenüber, ob Online-Experimente den strengen Standards der traditionellen laborexperimentellen Forschung genügen können.

Es wird ein breit angelegtes Forschungsprogramm vorgestellt, in dem bisher acht Experimente mit Hilfe des virtuellen Experimentallabors Lab.OR implementiert und unter festgelegten Rahmenbedingungen in verschiedenen Settings, u.a. als Online- und als Labor-Experiment, durchgeführt wurden.

Die bisher implementierten Experimente orientieren sich an klassischen Arbeiten aus dem Bereich der allgemeinen Psychologie, u.a. zu geometrisch-optischen Täuschungen, zum Picture-Superiority-Effect, zu Vergleichsprozessen in der Vorstellung oder zu Determinanten des Anspruchsniveaus. Neben der Realisierbarkeit in der Lab.OR-Umgebung waren vor allem zwei Kriterien entscheidend für die Auswahl der Experimente:
- Sensitivität für Effekte der Versuchsleiter-Versuchsteilnehmer-Interaktion: Während im Labor die Face-to-Face-Kommunikation zwischen Versuchsleiter und Versuchsteilnehmer eine wichtige Rolle spielt, erfolgt die Kommunikation im Online-Versuch ausschließlich medienvermittelt.
- Sensitivität für Effekte der Abschirmung der Versuchsteilnehmer von störenden Umgebungsbedingungen: Im Labor werden störende Umgebungsbedingunen so weit wie möglich ausgeschaltet, bei Online-Versuchen unterliegen sie dagegen keiner Kontrolle durch den Versuchsleiter.

Das skizzierte Forschungsprogramm beschränkt sich nicht darauf, zu untersuchen, ob in unterschiedlichen Settings die gleichen Effekte festgestellt werden, sondern es werden zusätzlich Unterschiede in der Effektstärke und der Präzision der Messungen betrachtet, die Rückschlüsse auf Reliabilität und Validität unter den jeweiligen Durchführungsbedingungen erlauben.

Da sich die Bedingungen bei der Durchführung eines Experiments im Labor und im Netz in vieler Hinsicht unterscheiden, kann über die Ursachen von Unterschieden und Gemeinsamkeiten in den Befunden meist nur spekuliert werden. Die dargestellten Untersuchungen gehen einen Schritt weiter: Die Experimente werden nicht nur im Netz und im Labor durchgeführt, sondern in weiteren Settings unter gezielter Variation der Art der Interaktion zwischen Versuchsleiter und Versuchsteilnehmern und des Grades der Abschirmung von Umgebungseinflüssen - angelehnt an die spezifische Situation im Labor- bzw. im Online-Versuch. So kann der Einfluss dieser beiden Merkmale genauer analysiert werden.

Die Problemstellung, das Vorgehen, ausgewählte Befunde und weiterführende Fragestellungen werden vorgestellt und Implikationen für den Einsatz von Labor- und Online-Experimenten werden zur Diskussion gestellt.

Autoren: Oppel, Kai; Rössler, Patrick; Struppert, Anika
Institution: Universität Erfurt

E-Mail: printjournalist@aol.com

Session 8: Internet & Organizations / Internet & Organisationen
Beitragsgsart: Vortrag

Title English: The intranet as an instrument of corporate communications and knowledge management - present situation and comparison with other means of corporate communication and information
Abstract English: The intranet as an instrument of corporate communications and knowledge management - present situation and comparison with other means of corporate communication and information

Looking at corporate communications, companies can choose from a variety of instruments - ranging from traditional face-to-face communication in conversation via well-established company magazines to new, computer-mediated options such as e-mail and intranet. Although corporate communication is characterized by procedures influenced by a given hierarchical structure as well as by external forces and working conditions, certain classic models of mass communication (e.g. the Uses-and-Gratifications Approach, the concept of opinion leadership, the Knowledge-Gap-Hypotheses) can nevertheless be fruitfully applied.

This, for example, was shown in a survey on internal communication at German Television Broadcast ZDF, in which the role of the intranet and other means of corporate communication was assessed. Using a multi-method design (33 group- and individual interviews) and a standardized questionnaire survey of 1034 employees with a return quota of 71.8%, the survey provided data about:
- the importance of the intranet
- the level of information provided by the intranet
- user habits
- motives for the use of the intranet
- intranet features required
- the role of the intranet compared to other means of corporate communications
- the quality of the intranet used (also compared to the existing company magazine)

The majority of data obtained was delivered by the questionnaire. Additionally interesting attitudes of employees of all hierarchy levels in the company could be found in the interviews. The evaluation of the quantitative study showed i.a., that active intranet users feel better informed about internal matters of the company than employees who rarely use the intranet (48.7% compared to 39.8%). It was also possible to identify opinion leaders within the company, who were characterized by a specific use of channels of communication. The collected data proves, that employees deliberately decide whether to use the intranet or not or how. As far as the Uses-and-Gratifications Approach is concerned, the results show that the employees value the intranet as a fast (58%), up-to-date (59.8%) and source of information easy to search (58.7%). As a consequence, employees aware of these advantages use the intranet more frequently. Reasons for not using the intranet were e.g. that the existence of the intranet was unknown (28.3%) as well as lack of time (27.8%) or the sufficient use of other media (26.3%).

The results of the study do not only help the assessed company to establish the intranet as a tool of corporate communication and to adapt it to the needs of the company's employees. The data obtained also gives an insight into the role of the intranet compared to other media and thus can be used as a basis for other companies’ decisions regarding internal communication.

Title Deutsch: Das Intranet als Instrument der Unternehmenskommunikation und des Wissensmanagements – Bestandsaufnahme und Vergleich mit anderen betrieblichen Informationsinstrumenten
Abstract Deutsch: Das Intranet als Instrument der Unternehmenskommunikation und des Wissensmanagements – Bestandsaufnahme und Vergleich mit anderen betrieblichen Informationsinstrumenten

Für die interne Kommunikation stehen Unternehmen eine Reihe von Instrumenten zur Verfügung: von der traditionellen Face-to-face-Kommunikation im Gespräch über die bewährte Mitarbeiterzeitschrift bis hin zu den neueren, computervermittelten Optionen wie Email und Intranet. Obwohl sich Kommunikation in Unternehmen durch einen hierarchisch vorstrukturierten, von externen Zwängen und Arbeitsbedingungen geprägten Ablauf auszeichnet, lassen sich einige klassische Modelle der Massenkommunikation (z.B. Nutzenansatz, Meinungsführerkonzept, Wissenskluft-Hypothese) bei deren Analyse fruchtbar anwenden.
Dies wird exemplarisch anhand einer Untersuchung der internen Kommunikation des Unternehmens ZDF gezeigt, in der die Rolle des Intranet und anderer Unternehmensmedien erforscht wurde. In einem Mehrmethoden-Design (33 qualitative Gruppen- und Einzelinterviews; standardisierte schriftliche Befragung von 1034 Mitarbeitern, entspricht einem Rücklauf von 71,5%) wurden Daten gewonnen zu:
- Bedeutung des Intranet
- Informiertheit durch das Intranet
- Nutzungsgewohnheiten
- Nutzungsgründen
- Anforderungen an das Intranet
- Rolle des Intranet im Vergleich zu anderen Unternehmensmedien
- Qualität des genutzten Intranet (auch im Vergleich zu der vorhandenen Mitarbeiterzeitung)

Die gewonnenen Daten speisen sich größtenteils aus der schriftlichen Befragung – aber auch in den Interviews wurden interessante Einstellungen verschiedener Mitarbeiterschichten zum Intranet deutlich. Die Auswertung der quantitativen Studie ergab unter anderem, dass sich aktive Intranetnutzer besser über unternehmensinterne Angelegenheiten informiert fühlen als Mitarbeiter, die das Intranet selten nutzen (48,7 % gegenüber 39,8 %). Es konnten Meinungsführer im Unternehmen identifiziert werden, die sich durch einen spezifischen Medienumgang auszeichnen. Die Daten zeigen, dass sich Mitarbeiter bewusst für oder gegen das Intranet entscheiden: Mit Blick auf den Nutzenansatz ergab die Auswertung, dass Mitarbeiter das Intranet als schnelle (58 %), aktuelle (59,8 %) und gezielt durchsuchbare Informationsquelle (58,7%) schätzen. Konsequenterweise nutzen Mitarbeiter, die diese Vorzüge erkannt haben, das Intranet häufiger. Gründe für die Nicht-Nutzung waren beispielsweise Unbekanntheit des Intranets (28,3 %), Zeitmangel (27,8 %) oder die Nutzung anderer Medien (26,3 %).

Mit diesen und weiteren Ergebnissen hilft die Studie nicht nur dem untersuchten Unternehmen, das Intranet als Unternehmensmedium zu etablieren und den Bedürfnissen der Mitarbeiter und den Möglichkeiten im Unternehmen anzupassen. Die gewonnen Daten geben zugleich Einblick in die Rolle des Intranet im Vergleich zu anderen Medien und können als Entscheidungshilfe für andere Unternehmen dienen.

Autor(in): Pötschke, Manuela
Institution:

E-Mail: poetsch@gsss.uni-bremen.de

Session 5: Online Employee Surveys / Online-Mitarbeiter-Befragungen
Beitragsgsart: Vortrag

Title English: Paper and pencil or online? Methodological Experiences from an employee survey
Abstract English: Due to the fact, that at Universities in general all employees should be familiar with running a computer, it is assumed that an online-based interview among all university lecturers should represent a good alternative to the traditional paper and pencil form particularly with regard to costs terms. However, the effect this specific interview method may produce on the quality of the resulting sample as well as on the quality of the resulting answers was not yet clear. The following results from an employee survey of the University of Bremen shall give an answer to these questions.
Between November 2002 and February 2003 all university lecturers were invited to participate in an interview concerning the actual job situation and job satisfaction at the University. Determined at random, half of the interviewees got a traditional questionnaire whereas the other half was asked to fill in an online questionnaire. Both questionnaires were identical in order to estimate the actual effect of the different interview methods. In consequence this meant, that the questionnaire was elaborated for the traditional method but it was not optimised for the online one.
The results were analysed in two respects: with regard of the random sample and with regard of the content. The rate of return of about 47% already revealed differences due to specific interview methods: The rate of return of the traditional questionnaire was about 50% whereas only 43,4% of the online questionnaires were returned. Both rates are acceptable if one considers, that the binding character of the interview was not more than the simple interest of one employee of the University.
Analysing the two samples with regard of sex and position of the interviewees it appeared, that the rate of return among the women was higher than those of the men. As far as the position was concerned there was an effect of the interview method. The rate of return of traditional questionnaires among professors was higher than those of the online questionnaires. This effect could also be interpreted as an effect due to the age of the interviewees.
The analysis of the content should give answers to three main questions: Are there effects on interview methods concerning the response distribution of the questions? Are there effects on the degree of non-response? Are there specific effects on the answers of free-response questions?
The main result was that both interview types delivered equivalent quality of data. Nevertheless, some characteristics must be kept in mind.

Titel Deutsch: Schriftlich oder Online? Methodische Erfahrungen aus einer vergleichenden Mitarbeiterbefragung
Abstract Deutsch: Internetgestützte Befragungen der Lehrenden an Universitäten müssten durch die große Verbreitung der Technik und ihre selbstverständliche Nutzung eine gute Möglichkeit sein, relativ kurzfristig und kostengünstig durchführbar sein. Unklar blieben dabei bisher die Auswirkungen der spezifischen Erhebungsmethode auf die Güte der resultierenden Stichprobe und auf die Güte der resultierenden Antworten. Diesen Fragen wurde im Rahmen einer Mitarbeiterbefragung an der Universität Bremen nachgegangen.
Zwischen November 2002 und Februar 2003 waren alle Lehrenden aufgefordert, an einer Befragung zur Arbeitssituation und Arbeitszufriedenheit an der Universität teilzunehmen. Zufällig differenziert konnte die eine Hälfte der Angesprochenen den Fragebogen schriftlich beantworten, während die andere Hälfte gebeten wurde, den Fragebogen im Internet zu beantworten. Um den tatsächlichen Effekt der Erhebungsmethode zu schätzen war der Fragebogen für beide Varianten konstant gehalten. Das bedeutete in der Konsequenz, dass er zwar für die schriftliche Fassung, nicht aber für die netzgestützte optimiert war.
Analysiert wurden die Ergebnisse in zwei Hinsichten: mit Blick auf die Stichprobe und inhaltlich. Bei einer Gesamtrücklaufquote von fast 47% zeigten sich erhebungsspezifische Unterschiede: für die schriftliche Befragung ist ein Rücklauf von 50% zu berichten; für die netzgestützte Variante von 43,4%. Beide Rückläufe sind vor dem Hintergrund der Verbindlichkeit der Teilnahme, die sich lediglich aus einem Forschungsinteresse einer Universitätsmitarbeiterin speiste als akzeptabel einzuschätzen.
Betrachtet man die beiden Stichproben nach dem Geschlecht und der Position der Befragten zeigt sich darüber hinaus, dass für Frauen in beiden Befragungsformen ein höherer Rücklauf konstatiert werden kann als für Männer und dass es einen Erhebungsformeffekt für die Position gibt. In der schriftlichen Variante haben Professoren einen deutlich höheren Rücklauf als andere Lehrenden, in der Online-Variante kehrt sich dieser Befund um. Dies kann auch als Alterseffekt interpretiert werden.
Bezogen auf die inhaltliche Fragestellung sollen insbesondere drei Fragen beantwortet werden: Gibt es Erhebungsformeffekte auf die Antwortverteilungen der Fragen? Gibt es Auswirkungen auf das Ausmaß fehlender Fälle? Gibt es spezifische Effekte auf die Beantwortung offener Fragen?
Im Ergebnis wird festgestellt werden, dass netzgestützte Lehrendenbefragungen zu einer äquivalenten Datenqualität wie schriftliche Befragungen führen, dass aber gleichzeitig einige Besonderheiten zu beachten sind.

Autoren: Rack, Oliver; Boos, Margarete
Institution: Universität Göttingen

E-Mail: orack@uni-goettingen.de

Session 2: E-Learning & E-Teaching / Elektronisches Lernen & elektronische Lehre
Beitragsgsart: Vortrag

Title English: User-Composer-Fit - Criterion for using new media more successfully?
Abstract English: Within the research-project "Multimediale Förderung virtueller Lern- und Arbeitsgruppen in der Sozialpsychologie", which is granted by the German Ministry of Education and Research, two survey studies show great interest in the use of new media in university context (2001, N=120) and localized high expectancies of high-school-graduates in the media use (2003, N=100).
But, in the evaluation of the learning material, which was exposed paper-pencil on the one hand and online on the other, no differences in quality and usage are existing. The results show a difference between the findings in the assessment of requirements and the evaluation.
To explain these differences in the results, a user-composer-model is developed. It proposes that a maximum fit between users expectancies and media competence and composers expectancies and media competence should exist for using new media more successfully.
Empirical results are shown to support the theoretical model.

Titel Deutsch: User-Composer-Fit - Kriterium für einen erfolgreicheren Medieneinsatz?
Abstract Deutsch:Im Rahmen des vom BMB+f geförderten Projektes "Multimediale Förderung virtueller Lern- und Arbeitsgruppen in der Sozialpsychologie" wurde in der anfänglichen Bedarfsanalyse großes Interesse am Einsatz neuer Medien im universitären Kontext festgestellt (2001, N = 120). Auch neuere Befragungen bei AbiturientInnen spiegeln die mit den neuen Medien verbundenen großen Hoffnungen wider (2003, N = 100).
Doch bei der Evaluation des Lehrmaterials ist hinsichtlich der Bewertungen der NutzerInnen kein bedeutsamer Unterschied zwischen Paper-Pencil-Material und Online-Lehrmaterial gefunden worden. Es gibt demnach eine Diskrepanz zwischen den positiven Ergebnissen der Bedarfsanalyse und den Ergebnissen der Evaluation.
Auf diesen Ergebnissen aufbauend wird ein theoretisches Modell entwickelt, das die Diskrepanz erklären kann. Grundlage hierfür ist die Annahme, das EntwicklerInnen (Composer) und NutzerInnen (User) ein größtmögliches Maß an Deckungsgleichheit in ihren Erwartungen an die Mediennutzung und ihren Medienkompetenzgraden besitzen sollten (User-Composer-Fit). Abschließend werden erste empirische Ergebnisse zur Stützung dieser Modellannahmen vorgestellt.

Autoren: Reips, Ulf-Dietrich; Franek, Lenka
Institution: Universität Zürich

E-Mail: u.reips@psychologie.unizh.ch

Session 5: Online Employee Surveys / Online-Mitarbeiter-Befragungen
Beitragsgsart: Vortrag

Title English: Employee surveys via Internet or paper? The influence of administration mode, anonymity, voluntariness of participation, and age on answering behavior
Abstract English: Many companies are faced with the question whether administering surveys to their employees via Internet technologies will lead to different results than surveying them with paper and pencil, just because of the technologies or the psychological aspects of using the technologies.
In a 2x2x2x2 factorial (quasi-)experimental design it was investigated whether anonymity, voluntariness, age, and administration mode (Internet versus paper-and-pencil) would influence answering behavior in a newly designed short-format employee survey. Employees in one complete section of a large Swiss company (N=655) were randomly assigned to conditions and invited to participate in the survey. Overall, 318 employees responded, with lower return rates for anonymous and for voluntary conditions: anonymous & voluntary 31% return vs. less anonymous & less voluntary 58% return, with other conditions in-between. There was also a tendency for differences in dropout. Voluntariness had a significant effect on response times, a dependent measure that could be applied in the Internet condition only.
Age and anonymity were shown to have significant influence on the expression of job satisfaction; voluntariness and administration mode showed tendencies to moderate these influences. Effects of anonymity were shown to be stronger for participants who chose to reveal even less information about themselves by leaving questions with identifying content unanswered.
Results will be discussed in terms of the strategic aspect of the Social Identity model of Deindividuation Effects (SIDE). Methods and applications used in developing and administering the employee survey and in analyzing the data will be presented. Recommendations will be made regarding the increase of response rates, the avoidance of social desirability in survey answering behavior, and the organization of Internet-based employee surveys.

Titel Deutsch: Mitarbeiterbefragungen per Internet oder Papier? Der Einfluss von Befragungsmodus, Anonymität, Teilnahmefreiwilligkeit und Alter auf das Antwortverhalten
Abstract Deutsch: Das Internet kann für Mitarbeiterbefragungen eingesetzt werden, aber in vielen Unternehmen stellt sich die Frage, ob sein Einsatz einfach aufgrund dieser neuen Technologie oder der psychologischen Aspekte im Umgang mit der Technologie zu anderen Ergebnissen führen kann.
In einem 2x2x2x2 faktoriellen (quasi-)experimentellen Design wurde untersucht, ob Anonymität, Freiwilligkeit, Alter, und Befragungsmodus (Internet-gestützt versus Papier-und-Bleistift) das Antwortverhalten in einer neu entwickelten kurzformatigen Mitarbeiterbefragung beeinflussen würde. Alle Mitarbeiter einer Arbeitseinheit (N=655) eines grossen Schweizer Unternehmens wurden zufällig den Versuchsbedingungen zugeteilt und zur Teilnahme an der Befragung eingeladen. Im Ganzen antworteten 318 Beschäftigte, es zeigten sich geringere Response-Raten in den anonymen und freiwilligen Bedingungen: anonym & freiwillig 31% Response vs. wenig anonym & eingeschränkt freiwillig 58% Response, die anderen Versuchsbedingungen lagen dazwischen. Es zeigte sich auch eine Tendenz zu unterschiedlichem Teilnahmeabbruch. Freiwilligkeit hatte einen signifikanten Effekt auf die Antwortzeiten, einem abhängigen Mass, das nur in der Internet-Bedingung erhoben werden konnte.
Die Befragungsergebnisse zeigen Effekte von Anonymität und Alter auf Arbeitszufriedenheitsäusserungen, die tendenziell durch Freiwilligkeit und Befragungsmodus moderiert wurden. Einflüsse der Anonymität erwiesen sich stärker bei Teilnehmern, die noch weniger Informationen über sich preisgaben, idem sie Fragen mit identifizierendem Inhalt unbeantwortet liessen.
Diese Ergebnisse werden im Hinblick auf das Social Identity model of Deindividuation Effects (SIDE) diskutiert. Methoden und Anwendungen, die in der Entwicklung und Durchführung der Mitarbeiterbefragung und bei der Datenanalyse benutzt wurden, werden vorgestellt. Es werden Empfehlungen zur Erhöhung der Response-Raten, der Vermeidung von sozial erwünschtem Antwortverhalten und zur Durchführung von Internet-basierten Mitarbeiterbefragungen gemacht.

Autor(in): Richardson, Lilliard
Institution:

E-Mail: RichardsonLE@missouri.edu

Session 18: E-Democracy & the Civil Society / Elektronische Demokratie & die Zivilgesellschaft
Beitragsgsart: Vortrag

Title English: American State Legislators in the Internet Age
Abstract English: American state legislators face a variety of demands for their time, energy, and staff resources. Information technology could help ease the burden by making information more readily available, reducing the time and energy needed to communicate with other policy actors, and allowing the legislator to stay in touch with constituents and staff from almost anywhere.

On the other hand, information technology could place additional demands on legislators. For many legislators, considerable time and energy must be expended to learn how to use a computer, much less how to surf the web or send email messages. Legislators may also feel overwhelmed by the sheer volume of email messages they receive from constituents, interest groups, the media, and others. Further, the unique nature of Internet communication may also create very different constituent expectations for a legislator response to citizen communication and casework requests.

Unfortunately, despite much speculation, we have little empirical evidence about how American state legislators use email to communicate with constituents, how they feel about using it, or why they may or may not use it. To better address these questions, we rely on a survey of state legislators in 10 states regarding their use of e-mail and the Internet. The survey was conducted in summer 2003, and the response rate was 40%. The states vary in terms of region, level of legislative professionalism, presence of term limits, and citizen use of the Internet.

The survey instrument examines four topics. First, what is the pattern of email use for both state legislators and their staff? Second, what do legislators believe about the use of technology in communicating with citizens? Third, how do legislators treat constituent email? Do they give it the same weight that they do phone calls or letters, or does the unique nature of e-mail mean that legislators are more apt to discount e-mail communication from unknown individuals or groups? Finally, how has the advent of e-mail changed their relationship with their constituents?

Autoren: Riek, Simon; Rietz, Christian; Krüger, Thomas
Institution: Zentrum für Evaluation und Methoden (ZEM), Universität Bonn

E-Mail: riek@zem.uni-bonn.de

Session 20: Method Effects / Methodeneffekte
Beitragsgsart: Vortrag

Title English: Using web surveys in mixed-mode approaches: an experimental comparison with "traditional" survey modes
Abstract English: On the basis of demographical discrepancies between internet users and nonusers the question of applying web surveys in a mixed-mode approach comes up. This raises the issue of mode impact on the survey responses. Such small but stable mode effects have frequently been observed in the context of "traditional" survey modes, such as mail surveys and (computer-assisted) telephone surveys.
To contribute to the revelation of possible mode-effects in the context of web surveys an experimental comparison between a web survey, a mail survey and telephone survey was conducted at the university of Bonn.
Since some mode-effects (anonymity of the survey situation) especially occur when sensitive questions are asked contraceptive use and sexual behaviour was selected as the content of the survey. Additionally three scales of the WHOQOL-BREF (Questionnaire for the international measure of life quality, short form; Angermeyer, MC, Kilian, R., Matschinger, H. (2000) ) where appended. 392 women between 18 and 30 years with higher education where recruited and assigned at random to the experimental conditions.

The impact of survey mode on the following parameters will be presented:
1. response rates
2. respondents evaluation of the survey
3. pace of the survey (only telephone and web)
4. detail of answers on open questions
5. item missing data rates
6. preference of extreme answer categories
7. means, variances and correlations

Titel Deutsch: Webbefragungen in Mixed-Mode Ansätzen: Ein experimenteller Vergleich mit "traditionellen" Befragungsmethoden
Abstract Deutsch: Vor dem Hintergrund der demographischen Unterschiede zwischen Internetnutzern und -nichtnutzern stellt sich die Frage nach dem Einsatz von Webbefragungen in einem Mixed-Mode Ansatz. Dies wirft jedoch das Problem des Einflusses des Befragungsmodus auf die Antworten der Befragten auf. Solche, in der Ausprägung geringe aber stabile, Moduseffekte wurden bei den "traditionellen" Befragungsmethoden postalisch-schriftliche und (computergestützte) telefonische Befragung vielfach beobachtet.
Um einen Beitrag zur Aufklärung möglicher Modus-Effekte bei Webbefragungen zu leisten, wurde im Rahmen einer Diplomarbeit an der Universität Bonn eine Webbefragung mit einer telefonischen und einer schriftlichen Befragung experimentell verglichen.
Da sich bestimmte Moduseffekte (Anonymität der Befragungssituation) besonders bei sensiblen Fragen auswirken, wurde mit dem Verhaltensbereich "Empfängnisverhütung und Sexualität" als Thema der Befragung ein solcher sensibler Themenkomplex ausgewählt. Zusätzlich wurden noch drei Skalen des WHOQOL-BREF (Fragebogen zur internationalen Erfassung von Lebensqualität, Kurzform; Angermeyer, MC, Kilian, R., Matschinger, H. (2000) ) angehangen. Es wurden 392 Frauen zwischen 18 und 30 Jahren mit höherer Bildung (Hoch- oder Fachhochschulreife) rekrutiert, die randomisiert den drei Versuchsbedingungen zugewiesen wurden.

In dem Vortrag wird der Einfluss des Befragungsmodus auf die folgenden Kennwerte dargestellt:
1. Response Raten
2. Bewertung der Befragung durch den Befragten
3. Geschwindigkeit der Befragung (nur Telefon und Web)
4. Detailliertheit offener Antworten
5. Rate der Fehlende Antworten
6. Bevorzugung extremer Antworten
7. Mittelwerte, Varianzen und Korrelationen

Autoren: Rijt, Pernill G. A. van der; Hooff, Bart J. van den; Ridder, Jan A. de; Wenneker, Marieke J.
Institution: The Amsterdam School of Communications Research ASCoR

E-Mail: p.g.a.vanderrijt@uva.nl

Session 9: Online-Groups: Structures, Interaction & Effects / Online-Gruppen: Strukturen, Interaktion & Effekte
Beitragsgsart: Vortrag

Title English: Cruel Intentions? CMC, Uncertainty, and the Willingness to Share Knowledge
Abstract English: Today, knowledge management is a hot topic in the field of science as well in the field of business. Many organizations try to influence and optimize processes of knowledge sharing between employees, often by means of Information and Communication Technologies (ICT) like e-mail or the intranet. Despite the effort that organizations put in facilitating processes of knowledge sharing, employees are not always willing to give their knowledge to others, or to collect knowledge from others. Thus, in order to stimulate processes of knowledge sharing, it is important for organizations to know under which circumstances employees are willing to share knowledge. The literature shows that the uncertainty that employees experience plays an important role in explaining this willingness.
In our paper we introduce a distinction between different types of uncertainty that employees in organizational teams can experience: informational uncertainty and relational uncertainty.
Informational uncertainty constitutes the subjective observation of the amount of knowledge that a person possesses, while relational uncertainty evolves from the relationship of employees with colleagues. This distinction forms an important basis for a theoretical framework with regard to the relation between computer-mediated communication (CMC), uncertainty, and the willingness to share knowledge. Theoretical concepts will be illustrated by quotes from interviews with 34 employees of five large Dutch organizations. Besides implications concerning the relation between the types of uncertainty, the willingness to give one's knowledge to others, and the willingness to collect knowledge from others, the role of CMC in relation to these types of uncertainty will be discussed as well. CMC is expected to influence both informational and relational uncertainty - either positively or negatively, depending on the different theories, the kinds of uncertainty, and the context of the message as well as the context of the team. We will present propositions concerning the relationship between the use of CMC, informational and relational uncertainty, and the willingness to share knowledge.